BWL
BWL-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

7.3 Die Überweisung - Multiple Choice

Die Aufgaben

Mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests können Fragen rund um das Thema Quittung mit folgenden Schwerpunkten geübt werden:

Bitte beachten Sie: Die einzelnen Aufgaben werden zur Laufzeit generiert. Dabei gibt es zu jeder Frage mehrere sprachlich und inhaltlich unterschiedliche Varianten. Das heißt, dass sich die Tests beim wiederholten Üben unterscheiden. Es ändert sich die Reihenfolge der Fragen, die Reihenfolge der Distraktoren in der jeweiligen Frage und es gibt unterschiedliche Formulierungen der Fragen und der Distraktoren. Es hat also keinen Sinn, sich zu merken, dass bei Frage 1 die Antwort 2 richtig ist usw., sondern man muss jedes Mal die Fragestellung neu erfassen und beantworten.

Zu den einzelnen Antworten erhalten Sie bei der Kontrolle weiterführende Erläuterungen.

Grundsätzliches zur Überweisung

Grundsätzlich führt eine Überweisung zu einer Übertragung von Buchgeld vom Konto des Zahlenden zum Konto des Zahlungsempfängers. Dabei weist der Zahlungspflichtige (Schuldner) sein Kreditinstitut (Bank) mit Hilfe einer Überweisung an, das Geld zum Kreditinstitut des Zahlungsempfängers (Gläubigers) zu übertragen. Die Überweisung gehört damit zum bargeldlosen Zahlungsverkehr.

Überweisung per Beleg

Zur Überweisung nutzen viele Banken SEPA-Überweisungsbelege, die vom Zahlungspflichtigen ausgefüllt und meist vor Ort in eine kleine Sammelbox eingeworfen werden.

Auch mittels geeigneter Software können Überweisungsaufträge in SEPA-Formulare am PC vom Zahlungspflichtigen ausgefüllt, anschließend ausgedruckt und dann der Bank übergeben werden.

Beispiel: Überweisung mit Hilfe eines Überweisungsbelegs

Die Möbelfabrik Wurm begleicht am 20.06.18 eine Verbindlichkeit (RG-Nr.: 456645) in Höhe von 400 € an die Kaiser KG.

Zur Überweisung wurde folgender Bankbeleg maschinell ausgefüllt und anschließend von Herrn Alfred Wurm unterschrieben:

Abbildung: Überweisung

Der Überweisungsbeleg verbleibt bei der Bank. Der Auftraggeber, hier die Möbelfabrik Wurm, erhält vom Überweisungsbeleg einen Durchschlag, der wie folgt aussieht:

Abbildung: Zahler-Quittung

In Deutschland sind die Überweisungsbelege der verschiedenen Banken und Sparkassen genormt, d. h. die Reihenfolge der Eintragungen ist gleich.

Online-Überweisung

Bei einer Online-Überweisung wird das Überweisungsformular online am PC, Tablet, Smartphone usw. ausgefüllt und mittels Datenleitung zur Bank übertragen. Die Unterschrift wird durch eine elektronische Unterschrift ersetzt. Zwei Verfahren werden hier exemplarisch vorgestellt:

PIN/TAN-Verfahren

Mit der PIN (Personal Identification Number) ist es möglich, auf die Eingabeseite für die Überweisung zu gelangen. Nachdem alle Daten eingegeben wurden, muss mittels einer TAN (Transaktionsnummer) der Datensatz zur Bank übertragen werden. Die TAN ersetzt in diesem Fall die Unterschrift auf dem Überweisungsbeleg. Aus Sicherheitsgründen kann eine TAN jeweils nur einmal genutzt werden.

Zur TAN-Generierung gibt es verschiedenen Verfahren. Nachfolgend drei Beispiele:

  1. smart-TAN-Verfahren (mit einem TAN-Generator): Dieses Verfahren funktioniert nur, wenn der Kunde eine Bankkarte mit Chip hat. Die Karte wird dann in den so genannten smart-TAN-Generator geschoben (das Gerät ähnelt einem Taschenrechner mit einem Schlitz) und erstellt nach Knopfdruck auf dem Display eine TAN. Vorteil dieser TAN Erzeugung ist, dass kein Programm auf dem Computer oder dem Smartphone installiert werden muss und daher keine Gefährdung durch Schadsoftware entstehen kann.
    Übrigens: Bei einigen Banken wird das smart-TAN-Verfahren auch chip-TAN-Verfahren genannt, da die TAN mit Hilfe des Chips auf der Bankkarte errechnet wird.
  2. smart-TAN-optic-Verfahren (mit einem TAN-Generator, der auch einen Flickercode lesen kann (weitere Infos zum Flickercode hier: https://6xq.net/flickercodes/)). Bei diesem Verfahren werden die Überweisungsdaten am Bildschirm in das Online-Überweisungsformular (Online-Banking-Modus) eingegeben. Die Bank generiert aus den Daten einen Flickercode. Jetzt wird die Bankkarte in den TAN-Generator geschoben und anschließend der Flickercode in den Generator eingelesen. Abschließend wird eine TAN erzeugt, die dann auf der Online-Bankseite eingegeben werden kann.
  3. TAN-App-Generator: Bei diesem Verfahren kann mit Hilfe einer App auf dem Smartphone eine TAN generiert werden. Auch hier wird mittels des optischen Sensors am Handy ein QR-Code aus dem Online-Banking-Programm eingelesen. Anschließend erzeugt das Handy eine transaktionsgebundene TAN, die dann am Computer (Online-Banking-Modus) eingegeben werden kann. Ein eigenständiges TAN-Generator-Gerät wird so nicht benötigt.

Das bisher oft genutzte Papier-TAN-Verfahren, bei dem die TAN als Papierliste per Post von der Bank zugesandt wurden, ist gemäß einer neuen Europäischen Zahlungsdienstrichtlinie nur noch bis zum 14.09.2019 möglich (weitere Infos u. a. hier: https://www.focus.de/finanzen/banken/itan-verfahren-spaetestens-im-september-2019-ist-schluss_id_10125946.html).

Homebanking Computer Interface (HBCI)-Verfahren und Fin-TS-Verfahren (Financial Transaction Services)

Die Unterschrift kann auch mittels einer von der Bank übergebenen Chipkarte geleistet werden. Hierzu benötigt der Zahlende einen von der Bank ausgehändigten Chipkartenleser, der am PC angeschlossen werden muss. Darüber hinaus muss eine spezielle Software auf dem PC installiert werden, die mit dem Chipkartenleser abgestimmt ist.

Nachdem die Überweisung am PC eingegeben wurde, wird die Chipkarte in den Kartenleser eingeführt. Nach Eingabe einer PIN kann der auf der Chipkarte hinterlegte Signierschlüssel die Überweisung unterschreiben (digitale Unterschrift). Anschließend werden die Daten verschlüsselt und zum Server der Bank übertragen. Bei der Bank werden sie decodiert. Ist die Signierung korrekt, wird die Überweisung ausgeführt.

Weitere Infos zum HBCI-Verfahren finden Sie zum Beispiel unter http://www.wikibanking.net/onlinebanking/verfahren/hbci/.

Überweisung mittels Telefonbanking

Neben dem Online-Banking mit PIN/TAN kann die Überweisung auch mittels Telefonbanking durchgeführt werden. Über ein Call-Center mit menschlichen Arbeitnehmern oder über einen Sprachcomputer der Bank werden die Überweisungsdaten mündlich übertragen und mittels einer TAN abgeschlossen.

Ein Hinweis zu Fehlern in Überweisungen

Achten Sie immer auf die Korrektheit aller Angaben, denn ein Zahlendreher bei einer Nummer ist schnell passiert oder ein Komma beim Betrag falsch gesetzt.

Bis November 2009 mussten Banken die Kontonummern und Empfängernamen miteinander abgleichen, jedoch ist seit November 2009 eine EU-Richtlinie in Kraft, die Geldhäuser von dieser Pflicht entbindet. Das soll den Zahlungs­verkehr beschleunigen, hat aber den Nachteil, dass der Kunde für seine Fehler haftet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter https://www.n-tv.de/ratgeber/Rueckholservice-hat-Tuecken-article7377981.html.

SEPA (Single Euro Payment Area)

SEPA bezeichnet den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum. Insgesamt sind 34 Mitgliedsstaaten im SEPA-Verbund. Dazu zählen alle Länder der Europäischen Union (z. B.: Deutschland, Österreich, Italien, Dänemark usw.), die Länder der Europäischen Freihandelsassoziation (z. B. Norwegen, Liechtenstein) sowie Monaco und San Marino.

Mit SEPA wird ein Projekt bezeichnet, welches den europäischen Zahlungsraum im Bereich des bargeldlosen Zahlungsverkehrs vereinheitlichen möchte (z. B. durch einheitliche Standards im Datentransfer).

Ziel der einheitlichen Standards ist eine Beschleunigung der Überweisungen. Das Geld soll am nächsten Werktag auf dem Zielkonto sein. Auch sollen durch einen Normung der Belege und Datenübertragungen die Kosten für die Banken und die Verbraucher sinken.

IBAN (International Bank Account Number)

Die internationale Bankkontonummer wird als IBAN bezeichnet. Auch im SEPA wird die IBAN verwendet. Die IBAN hat folgende Struktur:

  1. zweistelliger Ländercode
  2. zweistellige Prüfziffer
  3. maximal 30-stellige Kontenidentifikation, die sowohl aus Ziffern als auch aus Großbuchstaben bestehen kann. In Deutschland setzt sich diese Kontenidentifikation aus ehemaliger Bankleitzahl (8 Stellen) und Kontonummer (10 Stellen, ggf. mit führenden Nullen auffüllen) zusammen und hat damit immer 22 Stellen. Im Text ist die IBAN in 4-er Blöcken zu schreiben (also zum Beispiel IBAN DE98 1007 0848 0235 2010 00), bei der Eingabe in elektronische Datenverarbeitungssysteme hingegen ohne Leerzeichen.
Beispiel für eine deutsche IBAN
Abbildung: Überweisung

Insgesamt kann die IBAN also 34 Stellen umfassen. In vielen Ländern, wie schon ausgeführt auch Deutschland, ist die IBAN kürzer.

Die zweistellige Prüfziffer wird mit Hilfe eines komplizierten Algorithmus (Modulo 97 Verfahren) berechnet. Die Prüfziffer soll sicherstellen, dass sich Tippfehler in der Kontenidentifikation leicht erkennen lassen und eine weitere Verarbeitung in der EDV ausgeschlossen werden kann.

Hinweis: weitere Informationen zur Berechnung der Prüfziffer findet man zum Beispiel unter https://www.sparkonto.org/manuelles-berechnen-der-iban-pruefziffer-sepa/.

BIC (Business Identifier Code)

Der BIC ist eine Bankleitzahl, die zusätzlich auf dem Überweisungsformular angegeben wird. Da in Deutschland in der IBAN schon eine Bankleitzahl enthalten ist, entfällt seit dem 01.02.2016 die Pflicht zur Angabe des BIC, wenn der Zahlungspflichtige und der Zahlungsempfänger in Deutschland ansässig sind.

Die BIC hat grundsätzlich folgenden Aufbau:

  1. vierstelliger Code, der vom Kreditinstitut bzw. der Bank frei wählbar ist
  2. zweistelliger Ländercode laut ISO 3166-1 (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/ISO-3166-1-Kodierliste)
  3. zweistelliger Ortscode
  4. Filialcodierung, die von den Banken frei besetzt werden kann.
Beispiel BIC
Abbildung: Überweisung

Achtung: Die IBAN unterliegt in der Ländercodierung nicht der ISO 3166-1, so dass es zwischen der Ländercodierung BIC und Ländercodierung IBAN bei einigen Ländern Unterschiede geben kann. Mehr Informationen finden Interessierte unter https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_9362

Viel Erfolg beim Üben.