BWL
BWL-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

5.15 Vorwärtskalkulation - ohne Umsatzsteuer mit Vertriebsprovision

Die Aufgaben

Bei dieser Form der Aufgaben soll ausgehend von einem Listeneinkaufspreis netto der Listenverkaufspreis netto errechnet werden. Zum Beispiel (Ergebnisse sind bereits eingetragen, wenn Sie den Mauszeiger auf ein Ergebnis halten, wird der Rechenweg eingeblendet):

Kalkulieren Sie anhand der Informationen in der Aufgabe den Listenverkaufspreis (LVP) netto pro Stück!

Die CompuFreak GmbH kauft 4 Computer ein. Der Listeneinkaufspreis netto je Computer beträgt 1.000,00 €. Der Lieferant gewährt einen Rabatt von 5 %. Der Lieferskonto beträgt 2 %. Die Frachtkosten für die gesamte Lieferung betragen 36,00 €. Die CompuFreak GmbH möchte die Computer weiterverkaufen. Kalkulieren Sie bitte den Listenverkaufspreis netto pro Stück, wenn die CompuFreak GmbH Handlungskosten von 50 % und einen Gewinnaufschlag von 10 % berechnet. Die CompuFreak GmbH gewährt ihren Kunden 5 % Sonderrabatt. Zusätzlich werden 10 % Vertriebsprovison fällig. Des Weiteren gibt die CompuFreak GmbH 2 % Kundenskonto. Der Umsatzsteuersatz beträgt 19 %.

Handelskalkulationsvorlage

1.)Listeneinkaufspreis (LEP) netto pro Stück1000,00 €

1. Schritt: Übertrag Listeneinkaufspreis netto/Stück

Der Listeneinkaufspreis netto ist der Aufgabenstellung zu entnehmen.

Im Beispiel: Der Nettoeinkaufspreis beträgt 1000,00 €.

2.) - Lieferrabatt50,00 €

2. Schritt: Ermittlung des Lieferantenrabatts

Der Rabatt wird ausgehend vom Nettolisteneinkaufspreis (LEP netto) errechnet. Dabei beträgt der Grundwert LEP netto grundsätzlich 100.

Im Beispiel gewährt der Lieferant einen Rabatt von 5 %.

Dreisatzrechnung

100 % = 1000,00 €
5 % = x (Rabatt in Euro)
x = (1000,00 € · 5) : 100
x = 50,00 €

Lösung: Der Rabatt beträgt 50,00 €.

3.)Zieleinkaufspreis (ZEP)950,00 €

3. Schritt: Ermittlung des Zieleinkaufspreises

Zieleinkaufspreis = Listeneinkaufspreis netto - Rabatt

Im Beispiel: 950,00 € = 1000,00 € – 50,00 €

Lösung: Der Zieleinkaufspreis beträgt 950,00 €.

4.) - Lieferskonto19,00 €

4. Schritt: Ermittlung des Lieferantenskontos

Der Lieferantenskonto wird ausgehend vom Zieleinkaufspreis (ZEP) errechnet. Dabei beträgt der Grundwert des Zieleinkaufspreises grundsätzlich 100.

Im Beispiel gewährt der Lieferant Skonto in Höhe von 2 %.

Dreisatzrechnung

100 % = 950,00 €
2 % = x
x = (950,00 € · 2) : 100
x = 19,00 €

Lösung: Der Skonto beträgt: 19,00 €.

5.)Bareinkaufspreis (BEP)931,00 €

5. Schritt: Ermittlung des Bareinkaufspreises

Bareinkaufspreis = Zieleinkaufspreis - Skonto

Im Beispiel: 931,00 € = 950,00 € – 19,00 €

Lösung: Der Bareinkaufspreis beträgt 931,00 €.

6.) + Bezugskosten9,00 €

6. Schritt: Ermittlung der Bezugskosten

Bezugskosten pro Stück = Bezugskosten der Lieferung : Stückzahl

Im Beispiel betragen die Frachtkosten für 4 Computer 36,00 €.

9,00 € = 36,00 € : 4

Lösung: Die Bezugskosten je Computer betragen 9,00 €.

7.)Bezugspreis (BP) (Einstandspreis)940,00 €

7. Schritt: Ermittlung des Bezugspreises

Bezugspreis = Bareinkaufspreis + Bezugskosten

Im Beispiel: 940,00 € = 931,00 € + 9,00 €

Lösung: Der Bezugspreis beträgt 940,00 €.

8.) + Handlungskosten470,00 €

8. Schritt: Ermittlung der Handlungskosten

Im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung wird ein Prozentsatz als Handlungskostenzuschlagssatz ermittelt, der auf den Bezugspreis aufgeschlagen wird. Dabei beträgt der Grundwert des Bezugspreises grundsätzlich 100.

Im Beispiel beträgt der Handlungskostenzuschlagssatz 50 %.

Dreisatzrechnung

100 % = 940,00 €
50 % = x
x = (940,00 € · 50) : 100
x = 470,00 €

Lösung: Die Handlungskosten betragen 470,00 €.

9.)Selbstkosten1410,00 €

9. Schritt: Ermittlung der Selbstkosten

Selbstkosten = Bezugspreis + Handlungskosten

Im Beispiel:1410,00 € = 940,00 € + 470,00 €

Lösung: Die Selbstkosten je Computer betragen 1410,00 €.

10.) + Gewinn141,00 €

10. Schritt: Ermittlung des Gewinns

Der Gewinnaufschlag wird ausgehend von den Selbstkosten berechnet. Der Grundwert der Selbstkosten beträgt grundsätzlich 100.

In unserem Beispiel liegt der Gewinnaufschlag bei 10 %.

Dreisatzrechnung

100 % = 1410,00
10 % = x
x = (1410,00 € · 10) : 100
x = 141,00 €

Lösung: Der Gewinnzuschlag liegt bei 141,00 €.

11.)Barverkaufspreis (BVP)1551,00 €

11. Schritt: Ermittlung des Barverkaufspreises

Barverkaufspreis = Gewinnzuschlag + Selbstkosten

Im Beispiel: 1551,00 € = 1410,00 € + 141,00 €

Lösung: Der Barverkaufspreis beträgt 1551,00 €.

12.) + Kundenskonto31,65 €

12. Schritt: Ermittlung des Kundenskontos

Der Kundenskonto wird ausgehend vom Barverkaufspreis (BVP) errechnet. Man geht für den BVP von einem um den Skontosatz verminderten Grundwert aus.

Im Beispiel gewährt die Computec GmbH ihren Kunden 2% Skonto.

Dreisatzrechnung

98 % = 1551,00 €
2 % = x
x = (1551,00 € · 2) : 98
x = 31,65 €

Lösung: Der Kundenskonto beträgt 31,65 €.

13.)Zielverkaufspreis (ZVP)1582,65 €

13. Schritt: Ermittlung des Zielverkaufspreises

Zielverkaufspreis = Barverkaufspreis + Kundenskonto

Im Beispiel: 1582,65 € = 1551,00 € + 31,65 €

Lösung: Der Zielverkaufspreis beträgt 1582,65 €.

14.) + Kundenrabatt93,10 €

14. Schritt: Ermittlung des Kundenrabattes

Der Kundenrabatt wird ausgehend vom Zielverkaufspreis (ZVP) errechnet. Man geht für den ZVP von einem um den Prozentsatz des Rabatts und den Prozentsatz der Vertriebsprovision verminderten Grundwert aus.

Im Beispiel gewährt die Computec GmbH ihren Kunden 5 % Sonderrabatt und es fallen 10 % Vertriebsprovision an.

Es wird also vom um 15 % (5 % Kundenrabatt + 10 % Vertriebsprovison) verminderten Grundwert ausgegangen, d. h. 85 % entsprechen dem ZVP.

Dreisatzrechnung

85 % = 1582,65 €
5 % = x
x = (1582,65 € · 5) : 85
x = 93,10 €

Lösung: Der Rabatt beträgt 93,10 €.

15.) + Vertriebsprovision186,19 €

15. Schritt: Ermittlung der Vertriebsprovision

Die Vertriebsprovision wird ausgehend vom Zielverkaufspreis (ZVP) errechnet. Man geht für den ZVP von einem um den Prozentsatz des Rabatts und den Prozentsatz der Vertriebsprovision verminderten Grundwert aus.

Im Beispiel gewährt die Computec GmbH ihren Kunden 5 % Sonderrabatt und es fallen 10 % Vertriebsprovision an.

Es wird also vom um 15 % (5 % Kundenrabatt + 10 % Vertriebsprovison) verminderten Grundwert ausgegangen, d. h. 85 % entsprechen dem ZVP.

Dreisatzrechnung

85 % = 1582,65 €
10 % = x
x = (1582,65 € · 10) : 85
x = 186,19 €

Lösung: Die Vertriebsprovision beträgt 186,19 €.

16.)Listenverkaufspreis (LVP) netto1861,94 €

16. Schritt: Ermittlung des Listenverkaufspreises netto

Listenverkaufspreis netto = Zielverkaufspreis + Rabatt + Vertriebsprovision

Im Beispiel: 1861,94 € = 1582,65 € + 93,10 € + 186,19 €

Lösung: Der Listenverkaufspreis netto beträgt 1861,94 €.

Bedienungshinweise

Bitte beachten Sie: Die Kontrolle der Ergebnisse bricht beim ersten Fehler bzw. beim ersten leeren Feld ab, da sich jeder Wert aus dem vorhergehenden ableitet. Sollten Sie einen Fehler gemacht haben, prüfen Sie entsprechend die Folgewerte.

Zum Verständnis

Die Vorwärtskalkulation ist eine Kalkulation mit langer kaufmännischer Tradition, die in vielen Unternehmen als Instrument der Preisfindung dient. Vorwärts bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man in der Handels­kalkulations­vorlage von oben nach unten kalkuliert.

Der Ausgangspunkt der Kalkulation ist bei dieser Übung der Listeneinkaufspreis netto, die gesuchte Größe ist der Listenverkaufspreis netto. Ausgehend von einem Listeneinkaufspreis wird berechnet, zu welchem Preis das Produkt unter Beachtung aller Bedingungen verkauft werden müsste.

Bei allen Aufgaben ist neben dem Kundenrabatt auch die Vertriebsprovision zu berücksichtigen.

Aufgaben mit Berücksichtigung der Umsatzsteuer ohne Vertriebsprovisionen finden Sie im Programmzweig Goldesel.

Bearbeitung der Aufgabe

1. Schritt: Übertrag Listeneinkaufspreis netto/Stück

Zunächst muss der Nettolisteneinkaufspreis des Anschaffungsgutes (Stückpreis) aus der Aufgabenstellung in die Handelskalkulationsvorlage übertragen werden.

Im Beispiel: Der Listeneinkaufspreis netto für einen Computer beträgt 1000,00 €.

2. Schritt: Ermittlung des Lieferantenrabatts

Nun muss, sofern vorhanden, der Rabatt des Lieferanten Berücksichtigung finden. Als Rabatte gibt es zum Beispiel den Mengen-, den Treue-, den Sonder-, den Personalrabatt usw.

Beachten Sie, dass manche Rabatte optional sind. So muss für einen Treuerabatt die Geschäftsbeziehung entsprechend lange bestehen oder bei einem Mengenrabatt auch die entsprechende Menge abgenommen werden.

Der Rabatt wird ausgehend vom Nettolisteneinkaufspreis (LEP netto) errechnet. Dabei beträgt der Grundwert des Nettolisteneinkaufspreises (LEP netto) grundsätzlich 100.

Im Beispiel gewährt der Lieferant einen Rabatt von 5 %. Es muss folgende Rechnung durchgeführt werden:

Dreisatzrechnung

100 % = 1000,00 €
5 % = x (Rabatt in Euro)
x = (1000,00 € · 5) : 100
x = 50,00 €

Lösung: Der Rabatt beträgt 50,00 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

3. Schritt: Ermittlung des Zieleinkaufspreises

Um den Zieleinkaufspreis (ZEP) zu erhalten, muss der Rabatt vom Nettolisteneinkaufspreis (LEP netto) abgezogen werden.

Im Beispiel: 1000,00 € (LEP netto) – 50,00 € (Rabatt) = 950,00 € (ZEP)

Lösung: Ein Computer hat einen Zieleinkaufspreis von 950,00 €.

4. Schritt: Ermittlung des Lieferantenskontos

Im folgenden Schritt muss, sofern im Text gegeben, der Lieferantenskonto ermittelt werden. Unter einem Skonto versteht man den Zinssatz für die Inanspruchnahme eines Lieferantenkredites. Der Skontosatz liegt üblicherweise zwischen 1 und 3 %.

Der Lieferantenskonto wird ausgehend vom Zieleinkaufspreis (ZEP) errechnet. Dabei beträgt der Grundwert des Zieleinkaufspreises grundsätzlich 100.

Im Beispiel gewährt der Lieferant Skonto in Höhe von 2 %. Es muss folgende Rechnung durchgeführt werden:

Dreisatzrechnung

100 % = 950,00 €
2 % = x
x = (950,00 € · 2) : 100
x = 19,00 €

Lösung: Der Skonto beträgt: 19,00 €

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

5. Schritt: Ermittlung des Bareinkaufspreises

Zur Ermittlung des Bareinkaufspreises (BEP) muss vom Zieleinkaufspreis (ZEP) der Skonto abgezogen werden.

Im Beispiel: 950,00 € (ZEP) – 19,00 € (Skonto) = 931,00 € (BEP)

Lösung: Der Bareinkaufspreis eines Computers beträgt 931,00 €.

6. Schritt: Ermittlung der Bezugskosten

Unter den Bezugskosten versteht man alle zusätzlichen Kosten, die im Rahmen des Einkaufes auf den Grundpreis der Ware aufgeschlagen werden. Hierzu gehören in erster Linie die Transportkosten (z. B. Frachtkosten, Verladekosten, Portokosten). Aber auch Versicherungskosten (z. B. Transportversicherung) können den Bezugskosten zugerechnet werden.

Im Beispiel betragen die Frachtkosten insgesamt 36,00 €. Gerechnet auf einen Computer bedeutet das einen Frachtkostenaufwand von 9,00 € je Computer.

Lösung: Die Bezugskosten betragen 9,00 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

7. Schritt: Ermittlung des Bezugspreises (auch Einstandspreis genannt)

Zur Ermittlung des Bezugspreises werden der Bareinkaufspreis (BEP) und die Bezugskosten addiert.

Im Beispiel: 931,00 € (BEP) + 9,00 € (Bezugskosten) = 940,00 € (Bezugspreis)

Lösung: Der Bezugspreis eines Computers beträgt 940,00 €.

8. Schritt: Ermittlung der Handlungskosten

In einem Unternehmen fallen neben den "reinen" Einkaufskosten (Grundwert der Ware und deren Bezugskosten) regelmäßig weitere Kosten an (zum Beispiel für die Unterhaltung des Betriebsgebäudes oder für das Personal). Diese Kosten werden auf das zu verkaufende Gut aufgeschlagen. Hierzu wird im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung ein Prozentsatz als Handlungskostenzuschlagssatz ermittelt, der sicherstellen soll, dass alle Betriebskosten gedeckt werden.

Die Handlungskosten werden grundsätzlich auf den Bezugspreis aufgeschlagen, wobei der Grundwert des Bezugspreises immer 100 beträgt.

Im Beispiel beträgt der Handlungskostenzuschlagssatz 50 %. Es muss folgende Rechnung durchgeführt werden:

Dreisatzrechnung

100 % = 940,00 €
50 % = x
x = (940,00 € · 50) : 100
x = 470,00 €

Lösung: Die Handlungskosten betragen 470,00 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

9. Schritt: Ermittlung der Selbstkosten

Die Selbstkosten als Summe von Bezugspreis und Handlungskosten stellen den untersten Preis dar, für den ein Unternehmer sein Produkt anbieten könnte. Würde er unter diesem Preis anbieten, so würde er einen Verlust realisieren.

Im Beispiel: 940,00 € (Bezugspreis) + 470,00 € (Handlungskosten) = 1410,00 € (Selbstkosten)

Lösung: Die Selbstkosten für einen Computer betragen 1410,00 €.

10. Schritt: Ermittlung des Gewinns

Wie hoch der Gewinnzuschlag sein soll, richtet sich zum einen nach den persönlichen Wünschen des Unternehmers bzw. der Teilhaber und zum anderen nach der Preispolitik, die das Unternehmen verfolgt. Würde z. B. der Gewinn zu hoch angesetzt werden, so könnte das zu verkaufende Produkt an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.

Der Gewinnaufschlag wird ausgehend von den Selbstkosten berechnet. Der Grundwert der Selbstkosten beträgt grundsätzlich 100.

Im Beispiel liegt der Gewinnaufschlag bei 10 %. Es muss folgende Rechnung durchgeführt werden:

Dreisatzrechnung

100 % = 1410,00
10 % = x
x = (1410,00 € · 10) : 100
x = 141,00 €

Lösung: Der Gewinnzuschlag liegt bei 141,00 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

11. Schritt: Ermittlung des Barverkaufspreises

Um den Barverkaufspreis (BVP) zu ermitteln, muss der Gewinnzuschlag zu den Selbstkosten addiert werden.

Im Beispiel: 1410,00 € (Selbstkosten) + 141,00 € (Gewinn) = 1551,00 € (Barverkaufspreis)

Lösung: Der Barverkaufspreis eines Computers beträgt 1551,00 €.

12. Schritt: Ermittlung des Kundenskontos

Wie der Lieferant dem Unternehmen einen Lieferantenskonto einräumen kann, so können Unternehmen auch den Kunden einen so genannten Kundenskonto einräumen. Der Skontosatz liegt dabei üblicherweise zwischen 1 und 3 %.

Hinweis: Im Einzelhandel ist es nicht sehr verbreitet, Kunden Skonto zu gewähren, besonders wenn man an so klassische Fälle wie den Supermarkt denkt. Jedoch wird bei höherpreisigen Waren auch im Einzelhandel durchaus Skonto gewährt. Ein Beispiel: Die Elektronik-Kette "Röhre" verkauft Fernseher unter besonderen Zahlungs­bedingungen. Dort heißt es: "Fernseher können auf Ziel (4 Wochen) gekauft werden. Zudem gewähren wir 2 % Skonto, wenn innerhalb von 2 Wochen gezahlt wird."

Der Kundenskonto wird ausgehend vom Barverkaufspreis (BVP) errechnet. Dabei geht man bei dem Barverkaufs­preis von einem um den Skontosatz verminderten Grundwert aus. Beträgt der Kundenskontosatz 2 %, so entspricht der Barverkaufs­preis einem verminderten Grundwert von 98 %.

Im Beispiel gewährt die Computec GmbH ihren Kunden 2 % Skonto. Es muss folgende Rechnung durchgeführt werden:

Dreisatzrechnung

98 % = 1551,00 €
2 % = x
x = (1551,00 € · 2) : 98
x = 31,65 €

Lösung: Es liegt ein Kundenskonto in Höhe von 31,65 € vor.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

13. Schritt: Ermittlung des Zielverkaufspreises

Um den Zielverkaufspreis (ZVP) zu ermitteln, werden Barverkaufspreis (BVP) und Kundenskonto addiert.

Im Beispiel: 1551,00 € (Barverkaufspreis) + 31,65 € (Skonto) = 1582,65 € (Zielverkaufspreis)

Lösung: Der Zielverkaufspreis eines Computers beträgt 1582,65 €.

Vorbemerkung zu den folgenden zwei Schritten

Sind bei der Kalkualtion sowohl ein Kundenrabatt als auch eine Vertriebsprovison zu berücksichtigen, so sind sie in Bezug auf die Minderung des Grundwertes des Zieleinkauspreises als Einheit zu betrachten. Das heißt, dass sich der Grundwert des Zieleinkaufspreise um die Summe von Kundenrabatt und Vertriebsprovison mindert.

14. Schritt: Ermittlung des Kundenrabattes

Neben dem Skonto kann dem Kunden auch ein Rabatt eingeräumt werden. Die möglichen Arten der Rabatte wurden weiter oben erläutert.

Der Kundenrabatt wird ausgehend vom Zielverkaufspreis (ZVP) errechnet. Man geht für den ZVP von einem um den Prozentsatz des Rabatts und dem Prozentsatz der Vertriebsprovision (falls zu berücksichtigen) verminderten Grundwert aus.

Im Beispiel gewährt die Computec GmbH ihren Kunden 5 % Sonderrabatt und es fallen 10 % Vertriebsprovision an.

Es wird also vom um 15 % (5 % Kundenrabatt + 10 % Vertriebsprovison) verminderten Grundwert ausgegangen, d. h. 85 % entsprechen dem ZVP. Es muss folgende Rechnung durchgeführt werden:

Dreisatzrechnung

85 % = 1582,65 €
5 % = x
x = (1582,65 € · 5) : 85
x = 93,10 €

Lösung: Der Rabatt beträgt 93,10 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

15. Schritt: Ermittlung der Vertriebsprovision

Im Handel ist es üblich, dass Handelsvertretern nach erfolgreichem Abschluss eines Verkaufs eine Vertriebsprovision gezahlt wird. Vertriebsprovisionen sollen die Leistung belohnen und schwache Leistungen sanktionieren. Durch die Vergabe hoher Provisionen können auch gute und engagierte Handelsvertreter gewonnen werden. Der Handelsvertreter erarbeitet sich mit dem Verkauf das Recht auf eine so genannte Ausgleichszahlung, deren Höhe in der Handelskalkulation berücksichtigt wird (siehe auch: https://www.haufe.de/finance/haufe-finance-office-premium/vertriebskosten-3-vertriebskosten-in-der-kalkulation-am-beispiel-von-provisionen_idesk_PI20354_HI3479271.html).

Das Produkt wird durch den Aufschlag teurer.

Auch die Vertriebsprovision wird ausgehend vom Zielverkaufspreis (ZVP) errechnet. Man geht für den ZVP von einem um den Prozentsatz des Rabatts (falls zu berücksichtigen) und dem Prozentsatz der Vertriebsprovision verminderten Grundwert aus.

Im Beispiel gewährt die Computec GmbH ihren Kunden 5 % Sonderrabatt und es fallen 10 % Vertriebsprovision an.

Es wird also vom um 15 % (5 % Kundenrabatt + 10 % Vertriebsprovison) verminderten Grundwert ausgegangen, d. h. 85 % entsprechen dem ZVP. Es muss folgende Rechnung durchgeführt werden:

Dreisatzrechnung

85 % = 1582,65 €
10 % = x
x = (1582,65 € · 10) : 85
x = 186,19 €

Lösung: Die Vertriebsprovision beträgt 186,19 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet. Bei den letzten beiden Schritten kann man sehen, wie wichtig das Runden nach jedem Schritt ist: Der Kundenrabatt beträgt bei 5 % gerundet 93,10 € und die Vertriebsprovision bei 10 % gerundet 186,19 €, obwohl man wegen der Verdoppelung der Prozentsätze (5 zu 10) erwarten könnte, dass die Vertriebsprovision dem Doppelten des Rabattes entsprechen müsste. Um vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten, ist nach jeden Rechenschritt kaufmännisch auf zwei Stellen zu runden und mit dem gerundeten Wert weiterzurechnen.

16. Schritt: Ermittlung des Listenverkaufspreises netto

Um den Listenverkaufspreis (LVP) netto zu ermitteln, müssen der Zielverkaufspreis (ZVP), der Rabatt und die Provison addiert werden.

Im Beispiel: 1861,94 € (LVP) = 1582,65 € (ZVP) + 93,10 € (Kundenrabatt) + 186,19 € (Vertriebsprovison

Lösung: Der Listenverkaufspreis netto beträgt 1861,94 €.

Viel Erfolg beim Üben.