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VWL-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

3.4 Angebot und Angebotskurve - Multiple Choice

Die Aufgaben

Mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests können Fragen zum Thema Angebot und Angebotskurve mit folgenden Schwerpunkten geübt werden:

Bitte beachten Sie: Die einzelnen Aufgaben werden zur Laufzeit generiert. Dabei gibt es zu jeder Frage mehrere sprachlich und inhaltlich unterschiedliche Varianten. Das heißt, dass sich die Tests beim wiederholten Üben unterscheiden. Es ändert sich die Reihenfolge der Fragen, die Reihenfolge der Distraktoren in der jeweiligen Frage und es gibt unterschiedliche Formulierungen der Fragen und der Distraktoren. Es hat also keinen Sinn, sich zu merken, dass bei Frage 1 die Antwort 2 richtig ist usw., sondern man muss jedes Mal die Fragestellung neu erfassen und beantworten.

Zu den einzelnen Antworten erhalten Sie bei der Kontrolle weiterführende Erläuterungen.

Angebot

In der Volkswirtschaftslehre wird die Menge aller von den Unternehmen bereitgestellten Güter als Angebot bezeichnet. Dabei ist die angebotene Menge von vielen Faktoren abhängig. Ein wichtiger Faktor ist der Preis, zu dem ein Gut angeboten wird. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle: die Kosten, die Gewinnerwartungen, die technischen Möglichkeiten der Produktion usw.

Unterschieden wird beim Angebot wie auch bei der Nachfrage zwischen dem individuellen Angebot und dem Gesamtangebot.

Beispiel 1: individuelles Angebot

Die Konditorei Lecker & Süß bietet auf dem Wochenmarkt zwei Stücke Erdbeerkuchen an.

Beim individuellen Angebot wird nur ein Anbieter (hier ein Unternehmen) betrachtet.

Beispiel 2: Gesamtangebot bei einem Preis

Zu einem Marktpreis von 5 € werden auf einem Wochenmarkt 50 Stücke Erdbeerkuchen von 12 Konditoren angeboten.

Beim Gesamtangebot werden alle Angebote auf einem betrachteten Markt (hier ein Wochenmarkt) zusammengefasst. Das Gesamtangebot ist die Summe (auch Aggregat genannt) aller individuellen Angebote.

Volkswirtschaftlich ist in der Regel nicht das individuelle Angebot interessant, sondern es wird vielmehr das Gesamtangebot am Markt oder eines Teilmarktes betrachtet. Dabei steht meistens die Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Preisen und den jeweils dazugehörigen angebotenen Mengen im Mittelpunkt.

Beispiel 3: Gesamtangebot bei unterschiedlichen Preisen

Angenommen ein Marktforschungsinstitut untersucht in Miniland das Angebot von Erdbeerkuchen zu unterschiedlichen Preisen anhand folgender Analysedaten:

Preis in EuroGesamtangebot in Stück
00
110
220
330
440
550

Aus den Daten der Tabelle wird ersichtlich, dass das Angebot mit steigendem Preis steigt. Dieser Zusammenhang wird auch als Gesetz des Angebots bezeichnet. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass alle anderen Randbedingungen gleich bleiben.

Dabei wird allen Anbietern unterstellt, dass sie ihren Gewinn maximieren, d. h. es wird genau die Menge angeboten, bei der die eigenen Kostenverhältnisse im Verhältnis zum Preis optimal sind.

Je höher der Preis am Markt ist, desto mehr Unternehmen können unter Berücksichtigung ihrer eigenen Kostensituation Güter am Markt anbieten. Gleichzeitig werden Unternehmen, die auch für geringere Preise anbieten könnten, ihr Angebot ausweiten. Mit dem Preis steigt also das Angebot am Markt.

Angebotskurve

Zeichnet das Gesamtangebot in ein Koordinatensystem ein, so erhält man die Angebotskurve. Üblicherweise bildet die Menge die x-Achse und der Preis die y-Achse.

Abbildung: Angebotskurve des Gesamtangebots (Daten aus Beispiel 3)

Abbildung: Angebotskurve

Die ideale Angebotskurve hat einen steigenden Verlauf, da mit steigendem Preis mehr angeboten wird. Dieser Verlauf setzt sich jedoch nicht unendlich fort, sondern findet seine Begrenzung in einer Kapazitätsgrenze seitens der anbietenden Unternehmen (z. B. aufgrund von begrenzten Produktionsmöglichkeiten).

Didaktischer Hinweis

Im Beispiel wurde nur die Beziehung zwischen dem Preis und der Angebotsmenge betrachtet und auf dieser Basis die Angebotskurve gezeichnet. In der allgemeinen Angebotstheorie der Volkswirtschaftslehre wird jedoch angenommen, dass die von den Unternehmen angebotene Menge (xa) eines Gutes neben dem Preis (p1) auch von anderen Faktoren abhängig sein kann. Beispiele für diese Faktoren sind:

Die allgemeine Angebotsfunktion wäre dann jedoch sehr komplex: xa = f(p1, p2, ... , pn, q1, ... , qn, ... , T, G, Z).

Da es sehr viel schwieriger wäre, Einsicht in die komplexen Zusammenhänge zu gewinnen, wenn sich alle Bestimmungsgründe gleichzeitig ändern, wird in der Regel nur ein Bestimmungsfaktor (in diesem Fall der Preis) untersucht. Alle anderen Faktoren werden dabei als unverändert (konstant) angenommen (Ceteris-paribus-Klausel = Einschränkung der Abhängigkeiten durch Isolierung).

Wird in den Schulbüchern also allgemein von einer Angebotsfunktion (Angebotskurve) gesprochen, so ist üblicherweise damit die spezielle Angebotsfunktion in Form der Preis-Angebots-Funktion (xa = f(p1)) gemeint, die oben in der Aufgabenstellung gezeichnet wurde.

Viel Erfolg beim Üben.