Regeln zum Thema 1: Stammprinzip
1.1 Wortstämme und die Auslautverhärtung
Das Lautprinzip bedeutet, dass man so schreibt, wie man spricht. Dabei sollte man Hochdeutsch und deutlich sprechen. Das Stammprinzip hingegen besagt, dass Wortstämme in allen gebeugten und abgeleiteten Formen möglichst wiedererkennbar sein sollen.
Nun gibt es im gesprochenen Hochdeutsch aber die Auslautverhärtung: Man spricht im Wortauslaut und vor Konsonanten:
- b als p
- d als t
- g als k oder Ich-Laut
- v/w als f
- z als s
Die unterschiedliche Aussprache wird in der Schreibung auf Grund des Stammprinzips nicht berücksichtigt.
Als Folge davon werden z. B. der Rat und das Rad zwar gleich ausgesprochen, aber nicht gleich geschrieben.
Mit welchem Konsonanten im Auslaut ein Wort geschrieben wird, lässt sich leicht feststellen: Man verändert das Wort so, dass hinter dem Konsonanten noch ein Vokal steht, und spricht es dann deutlich aus. Spricht man den Konsonanten nun stimmhaft, schreibt man ihn entsprechend als b, d, g usw.
stimmlos gesprochen | stimmhaft gesprochen |
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das Lob, du lobst, das Gelöbnis | des Lobes, belobigen |
das Rad, der Radumfang | des Rades, radeln |
der Krieg, das Kriegsgeschrei | die Kriege, bekriegen |
der König | die Könige |
der Nerv, du nervst | die Nerven, nerven, nervös |
die Laus, verlaust | die Läuse, lausen |
das Möwchen, das Möwlein | die Möwe |