Grammatikator: Regeln und Texte der Übungen

Wie bestimmt man Objekte? Hinweise und Proben

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Hinweise/Proben

Die Objekte

  1. Akkusativobjekt
  2. Dativobjekt
  3. Genitivobjekt
  4. Präpositionalobjekt

Objekte sind, allgemein gesagt, Ergänzungen zum Prädikat (Verb) und die Art des Objekts hängt vom Verb ab. Etwas anders ausgedrückt: Verben erfordern bestimmte Objekte, damit die Aussage im Satz sinnvoll und vollständig ist.

Objekte bestimmen

Die Art des Objekts sich mit Hilfe bestimmter Fragewörter bestimmen. Diese Fragewörter muss man lernen.

Genitivobjekt

Dativobjekt

Akkusativobjekt

Präpositionalobjekt

*Bezeichnet das Objekt etwas Unbelebtes, so wird bei Präpositionalobjekten das Fragewort nach dem Muster wo + Präposition gebildet. Für das Beispiel also wo + mit = womit.

Ersatz- und Umstellprobe

Wie man an den Beispielen sieht, können Objekte aus einem Wort oder aus mehreren Wörtern bestehen. Ist man sich unsicher, was alles zum Objekt gehört, kann man das Objekt durch ein Pronomen ersetzen oder die Umstellprobe durchführen:

Genitivobjekt

Dativobjekt

Akkusativobjekt

Präpositionalobjekt

*Bezeichnet das Objekt etwas Unbelebtes, so wird bei Präpositionalobjekten die pronominale Ersetzung nach dem Muster da + Präposition gebildet. Für das Beispiel also da + mit = damit. Dabei ist damit ein Adverb, und zwar ein Pronominaladverb, da es für das Präpositionalobjekt steht.

Objekte und reflexive Verben

Reflexive (= rückbezügliche, sich auf das Subjekt zurückbeziehende) Verben können echt oder unecht reflexiv sein.

Echte reflexive Verben können nur mit dem Reflexivpronomen zusammen verwendet werden. Das Reflexivpronomen bildet mit dem Verb eine Einheit, gehört also zum Prädikat und entspricht der Person und dem Numerus dem Prädikat:

Die Reflexivpronomen bei echten reflexiven Verben sind also keine Objekte.

Unechte reflexive Verben können hingegen reflexiv und nichtreflexiv gebraucht werden. Das Reflexivpronomen gilt bei ihnen als Objekt:

Um festzustellen, ob ein Reflexivpronomen als Objekt zu bestimmen ist, muss man also prüfen, ob es sich um ein echtes oder ein unechtes reflexives Verb handelt. Bei einem unechten reflexiven Verb kann man das Reflexivpronomen durch andere Pronomen/Wörter ersetzen.

Ersatzprobe bei unklarer Art des Objekts

Manchmal ist es schwierig, die Art des Objekts zu erkennen, wenn das Objekt aus einem Substantiv ohne Artikel und/oder Adjektiv besteht. Denn die Kasusformen der Substantive unterscheiden sich zum großen Teil nicht voneinander. Hier ein paar Beispiele:

Maskulinum Singular Femininum Singular Neutrum Singular Plural
Nominativ Mann Frau Kind Männer / Frauen / Kinder
Genitiv Mannes Frau Kindes Männer / Frauen / Kinder
Dativ Mann Frau Kind Männern / Frauen / Kindern
Akkusativ Mann Frau Kind Männer / Frauen / Kinder

Noch weniger unterschiedliche Formen gibt es bei Wörtern des Typs Auto (nur Auto und Autos) und bei Substantiven, die schwach dekliniert werden wie Mensch (alle Kasusformen außer Nominativ Singular sind Menschen).

Sollte man die Art des Objektes nicht erkennen, so kann versuchen, das Objekt zu verändern (Singular statt Plural) oder es durch ein anderes Wort (Maskulinum statt Femininum usw., am besten gleich mit Artikel) oder ein Pronomen zu ersetzen, bei dem der Kasus eindeutig bestimmbar ist:

Objekt oder kein Objekt

Wenn in Übungen die zu bestimmenden Objekte nicht markiert sind, sondern bestimmt werden müssen, kann sich die Frage stellen, was alles zum Objekt gehört bzw. ob ein bestimmtes Satzglied überhaupt ein Objekt ist.

Beispiele

Wir verkauften das Haus meines Großvaters.

Die Wortgruppe meines Großvaters steht zwar im Genitiv, ist aber kein Genitivobjekt, sondern als nachgestelltes Genitivattribut zu das Haus Teil des Akkusativobjekts das Haus meines Großvaters. Die korrekte Umstellprobe ist:

Eines Tages bekam ich Post vom Finanzamt.

Die Wortgruppe eines Tages steht zwar im Genitiv, ist aber kein Genitivobjekt, denn die Frage Wessen bekam ich Post? ist nicht möglich. Bei eines Tages als Satzglied handelt es sich um eine Adverbialbestimmung:

Peter spricht mit seinen Freunden. Aber: Anna spricht mit fester Stimme.

Die Wortgruppe mit seinen Freunden ist ein Präpositionalobjekt (Mit wem spricht Peter?), aber mit fester Stimme ist zwar eine Präpositionalphrase (= Wortgruppe mit Präposition), aber kein Präpositionalobjekt. Die Frage Mit wem/womit spricht Anna? ist für die Antwort mit fester Stimme falsch, denn bei mit fester Stimme als Satzglied handelt es sich um eine Adverbialbestimmung:

Zusammenfassung: Nicht alles, was nach einem Objekt aussieht, ist ein Objekt. Objekte muss man mit den entsprechenden Fragen erfragen können. Geht das nicht, so handelt es sich sicherlich nicht um Objekte.

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1. Akkusativobjekt

Akkusativobjekte erfragt man mit der Frage: Wen oder was?

  1. Der Bauer füttert die Tiere. => Wen oder was füttert der Bauer?
  2. Der Polizist fasste den Dieb. => Wen oder was fasste der Polizist?
  3. Die Schüler schreiben eine Klassenarbeit. => Wen oder was schreiben die Schüler?
  4. Paul kauft den neusten Roman seines Lieblingsschriftstellers. => Wen oder was kauft Paul?
  5. Der Vater deckt den Tisch. => Wen oder was deckt der Vater?
  6. Wir tanzten Walzer. => Wen oder was tanzten wir?
  7. Luft enthält Stickstoff. => Wen oder was enthält Luft?

Wie man an den Beispielen sieht, kann das Akkusativobjekt aus einem Wort bestehen oder aus mehreren Wörtern zusammengesetzt sein. Ist man sich unsicher, was alles zum Objekt gehört, kann man das Objekt durch ein Pronomen ersetzen oder die Umstellprobe durchführen:

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2. Dativobjekt

Dativobjekte erfragt man mit der Frage: Wem?

  1. Dieses Buch gehört Petra. => Wem gehört dieses Buch?
  2. Fritz hilft seiner Mutter. => Wem hilft Fritz?
  3. Dein Benehmen missbehagt mir. => Wem missbehagt dein Benehmen?
  4. Die neue Hose passt Sarah. => Wem passt die neue Hose?
  5. Der Hund gehorcht dem Befehl seines Herrchens. => Wem gehorcht der Hund?

Wie man an den Beispielen sieht, kann auch das Akkusativobjekt aus einem Wort oder mehreren Wörtern bestehen. Ist man sich unsicher, was alles zum Objekt gehört, kann man das Dativobjekt ebenfalls durch ein Pronomen ersetzen oder die Umstellprobe durchführen:

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3. Genitivobjekt

Genitivobjekte erfragt man mit der Frage: Wessen?

  1. Die Anwesenden gedachten der Opfer. => Wessen gedachten die Anwesenden?
  2. Diese Angelegenheit harrt der Erledigung. => Wessen harrt diese Angelegenheit?
  3. Der Verletzte bedarf dringend eines Arztes. => Wessen bedarf der Verletze dringend?
  4. Auf dieser Welt gibt es der widerwärtigen Dinge mehr, als du denkst. => Wessen gibt es auf dieser Welt mehr?
  5. Der Richter waltete seines Amtes. => Wessen waltete der Richter?
  6. Peters Vortrag ermangelte jeglicher Sachkenntnis. => Wessen ermangelte Peters Vortrag?
  7. Annas Benehmen spottete jeder Beschreibung. => Wessen spottete Annas Benehmen?
  8. Der Taschenspieler bediente sich eines Tricks. => Wessen bediente sich der Taschenspieler?
  9. Mario befleißigte sich eines untadeligen Ausdrucks. => Wessen befleißigte sich Mario?
  10. Während deiner Abwesenheit wird sich Anna deiner Kinder annehmen. => Wessen wird sich Anna annehmen?
  11. Der Müllersohn entledigte sich seiner Sachen und sprang ins Wasser. => Wessen entledigte sich der Müllersohn?
  12. Der Königssohn rühmte sich unermesslicher Schätze. => Wessen rühmte sich der Königssohn?

Wie man an den Beispielen sieht, kann auch das Genitivobjekt aus einem Wort oder mehreren Wörtern bestehen. Ist man sich unsicher, was alles zum Objekt gehört, kann man das Genitivobjekt ebenfalls durch ein Pronomen (im Singular: meiner, deiner, seiner/ihrer, im Plural: unser, euer, ihrer) ersetzen oder die Umstellprobe durchführen:

Hinweis: Während Dativ- und Akkusativobjekte in der Sprache häufig vorkommen, sind Genitivobjekte, besonders in der gesprochenen Sprache, eher selten. Das liegt daran, dass nur relativ wenige Verben ein Genitivobjekt verlangen und dass diese Verben eher zur gehobenen Sprache gehören bzw. nur selten verwendet werden. Viel häufiger und praktisch überall trifft man in der Sprache auf den Genitiv als Kasus der Genitivattribute (das Haus meines Vaters/meiner Mutter/meiner Eltern usw.) und bei vielen präpositionalen Fügungen (abseits des Weges/der Straße/der Straßen), aber das sind keine Objekte. Diese Fälle sind für die Übungen hier irrelevant.

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4. Präpositionalobjekt

Bei den Fragen nach Präpositionalobjekten gehören die Präpositionen zu den Fragen und zu den Pronomen. Man unterscheidet dabei, ob die entsprechenden Objekte etwas Belebtes (Personen) oder etwas Unbelebtes bezeichnen:

  1. Peter denkt an Petra. => An wen denkt Peter? => Peter denkt an sie.
  2. Peter denkt an seine Zukunft. => Woran denkt Peter? => Peter denkt daran.
  3. Das Team besteht aus Mädchen und Jungen. => Aus wem besteht das Team? => Das Team besteht aus ihnen.
  4. Dieses Gefäß besteht aus Gold. => Woraus besteht dieses Gefäß? => Dieses Gefäß besteht daraus.
  5. Die Schüler lachten über mich. => Über wen lachten die Schüler? => Die Schüler lachten über mich.
  6. Die Schüler lachten über den Witz. => Worüber lachten die Schüler? => Die Schüler lachten darüber.

Die Beispiele zeigen: Bezeichnet das Objekt etwas Unbelebtes, so wird bei Präpositionalobjekten das Fragewort nach dem Muster wo + Präposition gebildet. Die pronominale Ersetzung wird nach dem Muster da + Präposition gebildet.

Wie die anderen Objekte kann man auch die Präpositionalobjekte als Satzglieder im Satz umstellen: