BWL
BWL-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

5.19 Kommunikation: Werbung, Werbegrundsätze und -arten - Multiple Choice

Die Aufgaben

Mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests können Fragen rund um das Thema Werbung, Werbegrundsätze und -arten für Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen mit folgenden Schwerpunkten geübt werden:

Bitte beachten Sie: Die einzelnen Aufgaben werden zur Laufzeit generiert. Dabei gibt es zu jeder Frage mehrere sprachlich und inhaltlich unterschiedliche Varianten. Das heißt, dass sich die Tests beim wiederholten Üben unterscheiden. Es ändert sich die Reihenfolge der Fragen, die Reihenfolge der Distraktoren in der jeweiligen Frage und es gibt unterschiedliche Formulierungen der Fragen und der Distraktoren. Es hat also keinen Sinn, sich zu merken, dass bei Frage 1 die Antwort 2 richtig ist usw., sondern man muss jedes Mal die Fragestellung neu erfassen und beantworten.

Zu den einzelnen Antworten erhalten Sie bei der Kontrolle weiterführende Erläuterungen.

1. Definition Werbung

Werbung informiert durch eine Werbebotschaft (Signal) potenzielle Käufer (Empfänger) über Produkte und Dienstleistungen eines werbenden Unternehmens (Sender). Damit unterstützt die Werbung, dass Verbraucher eine bessere Marktübersicht erhalten können. Zudem versuchen werbende Unternehmen Einfluss auf die Kaufentscheidungen von Kunden bzw. Zielgruppen zu nehmen, indem sie zum Beispiel zur Bedürfnisweckung auch Ebenen des Unterbewusstseins ansprechen (siehe Lernnetz24, VWL-Trainer: Thema 1.1 Bedürfnis, Bedarf, Nachfrage, Markt und Angebot).

Abbildung: Werbung als Kommunikationsprozess

WerbetreibenderSenderWerbebotschaftSignalPotentieller Kundebzw. Zielgruppe(Werbesubjekt(e))Empfänger

Welche Ziele Werbung in einem Unternehmen verfolgt, hängt auch von den Marketingzielen ab (siehe Lernnetz24, BWL-Trainer: Thema 5.4 Marketingziele). So kann zum Beispiel die Steigerung des Umsatzes, Gewinns oder auch die Bekanntheit der eigenen Produkte ein Ziel von Werbung sein. Wird geworben, so sollten die Grundsätze der Werbung eingehalten werden.

2. Grundsätze der Werbung

Grundsätzlich sollte Werbung wahr, klar, wirksam und wirtschaftlich sein.

Wahrheit: Die Werbung muss sachlich wahr sein, sie darf nicht mehr versprechen als der Werbetreibende halten kann. Andernfalls liegt eine Täuschung durch irreführende Aussagen vor. Insgesamt ist der Grundsatz der Wahrheit in der Werbung sehr wichtig, da bei nicht wahrheitsgemäßer Werbung das Vertrauen zum Kunden nachhaltig gestört werden kann. Ein Verlust von Umsatz und ein Ansehensverlust wären die Folge.

Klarheit: Die Werbung sollte immer so erfolgen, dass die Werbebotschaften bzw. -aussagen leicht verständlich und deutlich sind. Ziel des Werbegrundsatzes ist es, dass die Zielgruppe die Werbebotschaft angemessen und korrekt interpretiert. Klar bedeutet auch, dass die potenziellen Kunden die Vorteile und Leistungen des Produktes über die Werbebotschaft schnell erkennen können. So könnte zum Beispiel eine Werbung für eine Versicherung klar und deutlich erklären, welche Art von Versicherung angeboten wird (z. B. Haftpflichtversicherung), welche Leistungen (z. B. Deckungssumme) sie enthält und welche monatlichen bzw. jährlichen Kosten fällig werden.

Wirksamkeit: Die Werbung sollte sich genau auf die Zielgruppe beziehen und auch einprägsam sein. Damit eine Werbung wirksam ist, sollten die Werbenden die Bedürfnisse, Wünsche und Interessen der Zielgruppe genau verstehen. Ansprechende bzw. kreative und gut gestaltete Werbung kann die Wirksamkeit von Werbung deutlich erhöhen. Werbetreibende sollten die Wirksamkeit von Werbung regelmäßig messen und überprüfen (z. B. über Befragungen der Werbesubjekte). Sollte die Werbung nicht die gewünschte Wirksamkeit erzielen, sollte sie für zukünftige Werbekampagnen überarbeitet bzw. geändert werden.

Wirtschaftlichkeit: Werbung sollte sich auch lohnen, d. h. der Werbeaufwand muss in einem angemessenen Verhältnis zum Werbeerfolg stehen. Der Werbeerfolg, der erreicht werden soll, muss vorab als angestrebtes Ergebnis definiert werden (z. B. Erreichung eines Marktanteils in Deutschland von 30 % im Laufe des Jahres). Wichtig ist hierbei, dass die Kosten während einer Werbekampagne regelmäßig überwacht werden, so dass sie im Rahmen des vorab festgesetzten Werbebudgets bleiben.

3. Arten der Werbung

3.1 Arten der Werbung nach dem Anlass

Einführungswerbung: Ziel einer Einführungswerbung ist es, neue Produkte oder Dienstleistungen in den Markt einzuführen und bekannt zu machen. In der Zielgruppe soll Neugier erregt und ein Verlangen nach dem neuen Produkt erzeugt werden. Ziel ist die Markterschließung. In der Regel werden bei einer Einführungswerbung die Vorteile des neuen Produkts oder der Dienstleistung hervorgehoben.

Erhaltungswerbung bzw. Erinnerungswerbung: Sollen mit Hilfe der Werbung wirksam Konkurrenzeinflüsse abgeschirmt und der bisherige Absatz gesichert werden, so spricht man von einer Erhaltungs- bzw. Erinnerungswerbung. Im Mittelpunkt steht das Ziel der Erhaltung des Bekanntheitsgrades bzw. Marktanteils und damit die Vermeidung eines Umsatzrückgangs. Die Erhaltungswerbung soll bisherige Kunden halten und eine langfristige Kundenbindung aufbauen. Wichtig ist die Erhaltungswerbung insbesondere in Zeiten rückläufiger Konjunktur.

Expansionswerbung: Mit Hilfe der Expansionswerbung möchte ein Unternehmen den Absatz, Umsatz oder Marktanteil erhöhen bzw. neue Märkte erschließen. Diese Art von Werbung wird in der Regel von Unternehmen durchgeführt, die an einem Markt schon mit dem beworbenen Produkt oder der Dienstleistung etabliert sind. Expansionswerbung wird insbesondere auch dann betrieben, wenn zum Beispiel die eigenen Maschinen in der Produktion oder das eigene Vertriebssystem noch nicht ausgelastet sind. Mit Hilfe der Expansionswerbung können den Kunden zum Beispiel neue Verwendungszwecke für das Produkt aufgezeigt werden (z. B. Sportkleidung nicht nur für den Sport, sondern auch als modisches Kleidungsstück für den Alltag).

3.2 Arten der Werbung nach dem Gegenstand

Produktwerbung: Bei der Produktwerbung steht nur ein Produkt des werbenden Unternehmens im Mittelpunkt (z. B. der Badschrank Exklusiv der Möbelfabrik Wurm e. Kfm.).

Sortimentswerbung (bzw. Programmwerbung bei Produktionsbetrieben): Bei der Sortimentswerbung wird das gesamte Sortiment eines Handelsbetriebs beworben (z. B. die Milchprodukte eines Supermarktes).

3.3 Arten der Werbung nach der Individualität

Direktwerbung: Im Rahmen der Direktwerbung werden bestimmte Personen und Unternehmen durch Gespräche (auch Telefongespräche), Chats oder Werbebriefe direkt und individuell angesprochen, um eine positive Reaktion (Kauf des Produktes) zu erhöhen. (Beispiel: Bei einer Schulbuchwerbung per Mail können Lehrer direkt auf der Basis ihrer zu unterrichtenden Fächer und anderer hinterlegter Informationen individuell beworben werden.)

Massenwerbung: Durch Massenwerbung sollen möglichst viele potenzielle Kunden durch die Werbung erreicht werden. Die Zielgruppe ist breit aufgestellt. (Beispiele: Fernsehwerbung an ein breites Publikum, allgemeine, nicht individualisierte Postwurfsendungen)

3.4 der Werbung nach der Dauer

Dauerwerbung: Bei der Dauerwerbung läuft die Werbung über einen sehr langen Zeitraum und erinnert den potenziellen Konsumenten oft in kurzen Abständen an das Werbeobjekt.

Gelegenheitswerbung: Bei der Gelegenheitswerbung wird ein Werbeobjekt nur für eine kurze Zeit beworben, um es bei den Konsumenten von Zeit zu Zeit wieder in Erinnerung zu rufen.

Viel Erfolg beim Üben.