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VWL-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

3.7 Preisbildung im vollkommenen Polypol - Multiple Choice

Die Aufgaben

Mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests können Fragen rund um das Thema Preisbildung im vollkommenen Polypol geübt werden. Im Mittelpunkt der Übung steht das Preisbildungsmodell mit Gleichgewichtspreis, Gleichgewichtsmenge, Konsumentenrente und Produzentenrente.

Bitte beachten Sie: Die einzelnen Aufgaben werden zur Laufzeit generiert. Dabei gibt es zu jeder Frage mehrere sprachlich und inhaltlich unterschiedliche Varianten. Das heißt, dass sich die Tests beim wiederholten Üben unterscheiden. Es ändert sich die Reihenfolge der Fragen, die Reihenfolge der Distraktoren in der jeweiligen Frage und es gibt unterschiedliche Formulierungen der Fragen und der Distraktoren. Es hat also keinen Sinn, sich zu merken, dass bei Frage 1 die Antwort 2 richtig ist usw., sondern man muss jedes Mal die Fragestellung neu erfassen und beantworten.

Zu den einzelnen Antworten erhalten Sie bei der Kontrolle weiterführende Erläuterungen.

Preisbildung

Im Preisbildungsmodell des vollkommenen Marktes im Polypol werden Nachfrage und Angebot im Zusammenhang betrachtet. In der graphischen Darstellung werden die idealtypische Nachfragekurve und die idealtypische Angebotskurve in einem Koordinatenkreuz (y-Achse: Preis, x-Achse: Menge) übereinandergelegt. Für die Nachfrage gilt das Gesetz der Nachfrage und für das Angebot das Gesetz des Angebots (siehe auch Themen 3.1 und 3.4). Dieses besondere Preisbildungsmodell wird auch als Preisbildungsmodell bei vollkommener Konkurrenz bezeichnet.

Verlängert man vom Schnittpunkt der Nachfrage und des Angebots aus eine Horizontale zur y-Achse (in der Abbildung die orangefarbige Linie), so lässt sich dort der Gleichgewichts­preis ablesen.

Wird vom Schnittpunkt eine Vertikale bis zur x-Achse gelegt (in der Abbildung die grüne Linie), so kann man die Gleichgewichts­menge ablesen.

Beim Gleichgewichtspreis sind die Angebots- und Nachfragemengen am Markt gleich groß.

Abbildung: Darstellung der Gleichgewichtsmenge und des Gleichgewichtspreises

Abbildung: Gleichgewichtsmenge und Gleichgewichtspreis

Hinweis: Die Nachfrage- und Angebotskurven für das obenstehende und alle nachstehenden Modelle wurden skizziert. Eine Datentabelle liegt nicht vor.

Im Preisbildungsmodell im vollkommenen Polypol sind die Marktpreise aufgrund der Wettbewerbssituation gegeben (s. Thema 3.5). Anbieter am Markt können die Preise nicht verändern bzw. sie haben keinen Einfluss auf den Preis. Der Preis ist im Modell also für alle Anbieter eine vorgegebene Größe.

Nach den ökonomischen Prinzipien ist das erste Ziel der Anbieter, ihren Gewinn zu maximieren. Dies bedeutet unter den Bedingungen des vollkommenen Marktes im Polypol, sich in seiner Kostenstruktur an den gegebenen Preis auszurichten. Damit können die Anbieter am Markt nur die Menge verändern, sie sind Mengenanpasser.

Wenn ein Anbieter einen höheren Preis als den Gleichgewichtspreis verlangen würde, würde er aufgrund der Bedingungen des vollkommenen Marktes nichts verkaufen. Dank der Markttransparenz, der homogenen Güter am Markt und der Präferenzlosigkeit würden die Nachfrager sofort auf die anderen Anbieter überspringen. Der Anbieter mit dem höheren Preis würde seinen Absatz sofort und komplett verlieren.

Würde ein Anbieter unterhalb des Gleichgewichtspreises anbieten, würde sich kurzfristig die Gesamtnachfrage bei ihm konzentrieren und nach Abverkauf der Ware sofort geschlossen zum Gleichgewichtspreis zurückkehren. Klug wäre das Handeln des Anbieters zu günstigen Konditionen nicht unbedingt, da er seine Ware auch zu höheren Preisen verkaufen könnte.

Kann ein Anbieter langfristig nicht unter den Kosten des Marktpreises produzieren, wird er aus dem Markt gedrängt.

Ist der Gleichgewichtspreis noch nicht erreicht, so werden durch die Marktakteure, die auf Basis des ökonomischen Prinzips handeln, Marktkräfte in Kraft gesetzt, die den Gleichgewichtspreis herstellen.

Ist der Gleichgewichtspreis hergestellt, so ist der dort realisierte Umsatz am größten, d. h. bei keinem anderen Preis würde so ein hoher Umsatz erzielt werden.

Abbildung: Umsatz beim Gleichgewichtspreis

Abbildung: Umsatz Gleichgewichtspreis

Zur Erinnerung: Umsatz = Menge · Preis.

Konsumentenrente und Produzentenrente

Im Modell der Preisbildung des vollkommenen Polypols gibt es Nachfrager, die bereit wären, einen höheren Preis als den Gleichgewichtspreis zu zahlen (sichtbar auf der Nachfragekurve links vom Gleichgewichtspreis). Diese Nachfrager machen einen Gewinn (Differenz zwischen dem Preis, den sie zu zahlen bereit wären, und dem Gleichgewichtspreis auf dem Markt), der in der Volkswirtschaftslehre als Konsumentenrente bezeichnet wird.

Die Nachfrager, deren Zahlungsbereitschaft auf dem Gleichgewichtspreis liegt, sind Grenznachfrager ohne Konsumentenrente.

Umgekehrt erwirtschaften Anbieter, deren Kostenstruktur im Unternehmen es ihnen ermöglicht, zu einem niedrigeren Angebotspreis als den Gleichgewichtspreis anzubieten (sichtbar auf der Angebotskurve links vom Gleichgewichtspreis), ebenso einen Gewinn, der in der Volkswirtschaftslehre als Produzentenrente bezeichnet wird.

Die Anbieter, deren Kostenstruktur vorgibt, maximal als geringsten Preis den Gleichgewichtspreis anzubieten, werden als Grenzanbieter bezeichnet.

Abbildung: Konsumentenrente und Produzentenrente

Abbildung: Konsumentenrente und Produzentenrente

Viel Erfolg beim Üben.